Das Konzept


Betreuung dementiell erkrankter Menschen

Seit der Gründung im Jahr 1975 haben wir uns im Alten- und Pflegeheim Christophorus die fachgerechte Pflege, soziale Betreuung und Versorgung insbesondere älterer Menschen zur Aufgabe gemacht. Durch die stetige Zunahme demenziell erkrankter Bewohner, die eine besondere und von üblichen Leistungen abweichende Pflege und Begleitung benötigen, wurde unser allgemeines Pflegekonzept um dieses spezielle für alle in unserer Einrichtung lebenden demenziell erkrankten Bewohner ergänzt. Unser Anliegen ist es, den demenziell erkrankten Bewohnern ein Zuhause und ein Lebensgefühl zu bieten, das an deren individuelle Biografie und dem bisher gelebten Lebensstil anknüpft.

Wir orientieren uns im Schwerpunkt an den Stadien der demenziellen Erkrankungen und den damit einhergehenden Bedürfnissen und den sich verändernden Fähigkeiten.

Um diese Ansprüche umzusetzen, verpflichtet sich die Heimleitung, den Mitarbeitern die dafür notwendigen Grundlagen mittels Fortbildungsmaßnahmen zu vermitteln.

Weiterhin wird einem Team von Multiplikatoren die Vermittlung von umfangreicheren Kenntnissen zur Pflege und Betreuung von demenziell erkrankten Menschen vermittelt.

Die Multiplikatoren tragen ihre Kenntnisse an alle Mitarbeiter weiter, die direkt und indirekt an den Pflege- und Betreuungsleistungen beteiligt sind. In unserem Pflegeleitbild haben sich alle Mitarbeiter zu gemeinsamen Grundsätzen pflegerischen Handelns und zur empathischen Begleitung demenziell erkrankter Bewohner verpflichtet.

Die demenziell erkrankten Bewohner leben in unserer Einrichtung integrativ mit den anderen Mitbewohnern zusammen. Ergänzend erhalten sie eine spezielle Betreuung durch geschulte Betreuungsfachkräfte. Die Betreuungsleistungen orientieren sich an der bisherigen „normalen“, individuellen und biografieorientierten Tagesgestaltung der Bewohner und erfolgen jeden Tag im allgemeinen Aufenthaltsraum. Für die kognitiv leistungsfähigen Bewohner und für demenziell erkrankte Bewohner im Stadium I werden durch Betreuungsfachkräfte Freizeit- und Betreuungsangebote im eigens eingerichteten Betreuungsberiech erbracht.

 

Im Besonderen wird dem Betroffenen und seinen Angehörigen die biografie- und normalitätsorientierte Pflege und Begleitung erklärt und sie werden gebeten, die strukturierte Informationssammlung gemeinsam mit einer Pflegefachkraft zu bearbeiten und sich auf einen Verständigungsprozess zu einigen.

Während dieses Aufnahmegespräches werden alle noch offenen pflegerelevanten Daten ergänzt. 

Orientiert an den wissenschaftlichen Erkenntnissen werden dann zunächst vorläufige Pflege- und Betreuungsleistungen geplant.

Nach einer Phase der Beobachtung und Erhebung erfolgt schließlich die konkrete Pflege- und Betreuungsplanung.

 

Wenn die Angehörigen des Betroffenen einverstanden sind, werden sie während der Eingewöhnungsphase und auch im weiteren Verlauf des Aufenthaltes eng in die Begleitung eingebunden.

 

Um den demenziell erkrankten Menschen ein größtmögliches Maß an Lebensqualität zu ermöglichen, knüpfen die Pflege- und Betreuungsleistungen sowie alle weiteren Versorgungsangebote an die vorhandenen Fähigkeiten und Bedürfnisse sowie an die biografischen Lebensgewohnheiten an. Bei der Einbindung der vorhandenen Fähigkeiten versuchen wir, die von den Betroffenen oft als bedrohlich erlebte Überforderung zu vermeiden.

Das Einbeziehen der anerkannten Konzepte und Ansätze Erinnerungsarbeit, validationsorientierte Kommunikation, basale Stimulation und Musikarbeit in der Pflege und Betreuung demenziell erkrankter Menschen und von Pflegestandards unterstützt die Pflegeplanung und Durchführung. 

Das Bezugspersonen-Pflegesystem sowie regelmäßige Pflegevisiten und Fallbesprechungen stellen sicher, dass eine fachgerechte, an den Bedürfnissen und dem Bedarf orientierte Pflege und Begleitung erbracht und der Pflegeprozess den sich verändernden Fähigkeiten und Gegebenheiten angepasst wird.

 

Um eine fachlich qualifizierte Begleitung sicher zu stellen, vor allem für Bewohner mit so genannten Verhaltensauffälligkeiten, wird zunächst im Rahmen von Fallbesprechungen nach möglichen Ursachen gesucht und z.B. überprüft, ob das gezeigte Verhalten durch ein nicht angepasstes Milieu entstanden ist.

Es werden Multiplikatoren eingesetzt, welche über umfangreiche Kenntnisse in der Pflege und Begleitung demenziell erkrankter Bewohner verfügen. Die Kenntnisse werden allen Mitarbeitern im Rahmen der Fallbesprechungen weitervermittelt.

Um zusätzlich die Mitarbeiter für und in der Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen zu unterstützen, werden ihnen regelmäßig Fortbildungen angeboten.

Um die Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen sicherzustellen, können die Angehörigen nach Vereinbarung ihr Anliegen an die Pflegedienstleitung herantragen oder im Rahmen des Beschwerdemanagements ihre Anliegen äußern.